map-report 940: Bilanzrating Private Krankenversicherung 2024
Aufwendungen steigen weiter
Die Schadenaufwendungen der Branche (Aufwendungen für Versicherungsfälle und Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle) stiegen 2024 um 2,95 Mrd. € auf 39,74 Mrd. €. Im Durchschnitt ging es für die Schadenquote als Gradmesser dafür, in welchem Umfang die Beitragseinnahmen unmittelbar in Versicherungsleistungen und Alterungsrückstellung fließen, von 81,7 auf 83,2 % rauf. Da auch hier die Beitragseinnahmen weniger stark stiegen als der um 8,0 % erhöhte Schadenaufwand, verwundert es nicht, dass das Gros der Branche höhere Schadenquoten als im Vorjahr ausweist.
Infolge der höheren Leistungsausgaben und gleichzeitig schwächer gestiegenen Beitragseinnahmen rutschte auch die Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote von 9,0 auf 7,3 %. Die erhöhte Schadenbelastung ermöglichte es den Unternehmen über die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zwar noch die Reservepolster zu füllen, jedoch in geringerem Umfang als noch im Vorjahr. Insgesamt reduzierte sich die erfolgsabhängige RfB um 1,10 Mrd. € auf 15,4 Mrd. €. Im Zuge dessen fiel die RfB-Zuführungsquote im Durchschnitt von 8,2 % auf 7,4 %, die RfB-Quote als Gradmesser für den Bestand ging von 34,2 auf 30,7 % zurück.
Zukunft im Blick
Die Branche hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Dynamik in ihren Finanzkennzahlen gezeigt. Insbesondere die Kapitalanlagen und Alterungsrückstellungen verzeichneten ein robustes Wachstum. So stiegen die Kapitalanlagen innerhalb eines Jahres um 3,5 % auf 371,9 Mrd. € an. Parallel dazu erhöhten sich die Alterungsrückstellungen um 4,2 % auf 341,7 Mrd. €. Diese Entwicklung unterstreicht die solide Finanzbasis der PKV und ihre Fähigkeit, den steigenden Behandlungskosten im Alter entgegenzuwirken. Die fünf größten Versicherer kamen bereits auf 185,2 Mrd. €. Jahr für Jahr sind die Wachstumsraten hier teils enorm und keine Gesellschaft verzeichnete geringere Werte als im Vorjahr. Spitzenreiter mit der höchsten Alterungsrückstellung ist die Debeka mit einer Reserve von 54,40 Mrd. €, gefolgt von der DKV mit 46,96 Mrd. €.
Nicht nur nach der reinen Größe eines Unternehmens, sondern auch nach der Bestandszusammensetzung variieren diese Rückstellungen in der absoluten Höhe. Insofern können auch Gesellschaften mit höherem Beitragsvolumen mitunter niedrigere Alterungsrückstellungen als kleinere Versicherer ausweisen. Zudem gilt, dass je höher der Kapitalanlagebestand im Verhältnis zur Alterungsrückstellung ist, desto geringer fällt in der Regel die Rechnungszinsanforderung aus. Und damit auch die Höhe der zu erwirtschaftenden Nettorendite, um die Alterungsrückstellung ausreichend zu verzinsen.