Altersvorsorge: AfW zu den Ergebnissen des Koalitionsausschuss
„Besonders kritisch sehen wir die im Entwurf erwähnte mögliche Einführung eines Standardprodukts für die private Vorsorge.“ kommentiert Norman Wirth,. „Die Risiken sind aus Sicht des AfW erheblich: Ein staatlich definiertes Einheitsprodukt mit politischen Vorgaben wird den unterschiedlichen Lebenssituationen nicht gerecht. Zudem bleibt ohne unabhängige Beratung die tatsächliche Vorsorgewirkung mit Sicherheit gering.“
Die Koalition kündigt zudem an, dass die „private Altersvorsorge der jungen Generation“ künftig aus den Dividenden eines 10-Milliarden-Euro-Aktienpakets des Bundes unterstützt werden soll.
Doch der Text bleibt offen:
- Soll dies die Frühstartrente finanzieren? (So könnte man zumindest die Aussage von Markus Söder in der heutigen Pressekonferenz interpretieren.)
- Handelt es sich um ein neues Förderinstrument für private Vorsorge?
- Und was versteht die Bundesregierung überhaupt unter der „jungen Generation“?
Hinzu kommt: Selbst bei einer Dividendenrendite von etwa 3 Prozent wären lediglich rund 300 Millionen Euro pro Jahr zu erwarten. Das ist weder nachhaltig planbar noch geeignet, eine breite Stärkung der privaten Vorsorge abzusichern. Ein klarer Zusammenhang zwischen Förderziel und Finanzierungsmechanismus fehlt vollständig.
Der AfW verweist auf seine 10 Thesen zur Stärkung der Altersvorsorge, die klar zeigen: Eine erfolgreiche private Vorsorge braucht Flexibilität, Privatautonomie, weniger Regulierung und stabile Rahmenbedingungen – nicht staatlich definierte Einheitslösungen.
Fazit
Der AfW begrüßt, dass die Bundesregierung die Weiterentwicklung der Altersvorsorge als politische Aufgabe anerkennt. Der vorliegende Entwurf zeigt jedoch deutliche Schwächen:
- Eine neue Kommission ist nicht notwendig, da bereits umfassende Vorarbeiten existieren.
- Vorzeitige politische Festlegungen gefährden spätere Reformoptionen.
- Ein Standardprodukt ist kein geeigneter Lösungsweg für die Vielfalt realer Vorsorgebedarfe.
- Das Konzept rund um das Aktienpaket ist unklar und wirft mehr Fragen auf als es beantwortet.
Der AfW wird sich weiterhin konstruktiv in die Diskussion einbringen und darauf hinwirken, dass die Interessen der unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler und ihrer Kundinnen und Kunden klar und wirksam vertreten werden.
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