28. 02. 2013 - Die Doppelverdienerfamilie …

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28. 02. 2013 - Die Doppelverdienerfamilie als neues Ideal – mit Folgen

(ac) In Deutschland zeichnet sich ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Einstellung zum Berufsleben ab. Aus dem Alleinverdiener-Leitbild wird das Doppelverdiener-Ideal: Über zwei Drittel der Bevölkerung (67%) finden es geradezu „ideal“, wenn in einer Familie „beide Partner berufstätig“ sind, wie Zukunftsforscher Horst Opaschowski in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos auf repräsentativer Basis ermittelte. Befragt wurden 1.000 Personen ab 14 Jahren. Fünf Jahre zuvor lag nach den damaligen Erhebungen der Stiftung für Zukunftsfragen der Anteil der Befürworter von Doppelverdienern lediglich bei 56%. „Wenn dieser Trend so anhält, werden im Jahr 2030 etwa 80% der Berufstätigen Doppelverdiener sein wollen oder müssen“, prognostiziert Professor Opaschowski. „In unsicheren Zeiten sind beide Partner auf das Geld angewiesen, um eine Familiengründung zu wagen und eine Familie finanzieren zu können.“ Im gleichen Maße, wie der Anteil der Befürworter einer Doppelerwerbstätigkeit von Mann und Frau wächst, sinkt die Bereitschaft der Bevölkerung, wegen der Kinder auf die eigene Berufstätigkeit zu verzichten. Noch 2008 vertrat die Mehrheit der Bundesbürger (70%) die Auffassung, dass es besser sei, wenn nur ein Elternteil arbeitet und der andere die Erziehung der Kinder übernimmt. Inzwischen ist der Anteil erdrutschartig auf 52% gesunken (Frauen: 50% – Männer: 54%). Jeder zweite Bundesbürger kann und will nicht mehr ohne eigene Erwerbstätigkeit allein mit den Kindern zu Hause bleiben.Neue Rollen in Familie und PolitikDiese Entwicklung wird in den nächsten Jahren zur großen Herausforderung für das Berufs- und Familienleben auf der einen und die Politik auf der anderen Seite. 90% der Deutschen sind heute schon der Meinung: „Die von der Politik geforderte Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss für Frauen und Männer gleichermaßen gelten“. So gehen die Kommunen davon aus, dass rund 40% der Eltern sich auf den ab 01.08.2013 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis dreijährige Kinder berufen werden und einen Kita- oder Kindergartenplatz beanspruchen. Kinderbetreuung: Vom Rechtsanspruch zur AnspruchshaltungProfessor Opaschowski: „Aus dem formalen Rechtsanspruch kann eine mentale Anspruchshaltung werden, wonach der Staat in Zukunft für die Ganztages- und auch Ganzjahresbetreuung von Kindern berufstätiger Eltern Verantwortung tragen soll. Für eine solche Entwicklung spricht insbesondere der Appell der Bevölkerung, die Ausbildung von Erziehern und Kindergärtnern zu verbessern, damit sie „in Zukunft verstärkt in die Erziehungsverantwortung einbezogen werden“ können. Das fordern schon heute 81% der Bevölkerung in Deutschland – auch ein Grund dafür, warum die Kritik in Deutschland immer lauter wird, weil teilweise auch fachfremdes Personal (wie zum Beispiel Hebammen in Baden-Württemberg) für die Kinderbetreuung eingesetzt wird. Die Umsetzung der Anspruchshaltung hat in Deutschland längst begonnen. Vier von zehn Bundesbürgern (40%) fordern bereits: Kinder aller Altersgruppen sollten zukünftig „das ganze Jahr über“ ganztags in Kindergärten betreut werden“ (Frauen: 37% – Männer: 43%), was an Werktagen genauso der Fall sein kann wie notfalls an Wochenenden oder in den Ferien. Kitaplätze für Fachkräfte – die neue Währung bei BewerbungenDrei Viertel der Berufstätigen in Deutschland (75%) erwarten mittlerweile von den Unternehmen zur Betreuung ihrer Kinder Betriebskindergärten (berufstätige Frauen: 79% – berufstätige Männer: 71%). Wer als Unternehmen qualifizierte Führungs- und Fachkräfte sucht, wird sich in Zukunft bei potenziellen Mitarbeitern regelrecht bewerben und neue qualitative Anreize bieten müssen, in denen es mehr um die Erhaltung von Lebensqualität und nicht nur um Einkommenserhöhungen geht. Das Unternehmensengagement für Betriebskindergärten oder garantierte Belegplätze in betriebsnahen Kitas zahlt sich aus. Betriebskindergärten zählen unter Umständen auf Dauer mehr als Betriebsaktien. Über die Vereinbarkeit von Betriebs- und Familienpolitik muss neu nachgedacht und entschieden werden. Arbeits- und Lebenszeiten sind aufeinander abzustimmen und in ein Gleichgewicht zu bringen. Intensiven Arbeitsphasen stehen gleichermaßen und gleichwertig intensive Familienphasen gegenüber, die miteinander koordiniert werden müssen und nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Davon profitieren schließlich beide Seiten. Nur so bleibt genügend „Vollzeit“ für Phasen außergewöhnlicher beruflicher Leistungsanforderungen, aber auch Gelegenheit für Teil- oder Auszeiten zur Familiengründung und Kindererziehung. In einer Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft des langen Lebens wird in Zukunft beides möglich und akzeptabel sein müssen.W

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