Der Fluch der künstlich niedrigen Zinsen

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Der Fluch der künstlich niedrigen Zinsen

Die Ablaufleistungen für Kapital bildende Lebensversicherungen (KLV) waren 2012 auf den tiefsten Stand seit 1988 gefallen. Für Verträge mit 20 Jahren Laufzeit sank die Beitragsrendite im Schnitt von 6,06 Prozent 1988 auf 4,27 Prozent 2012, hatte der Marktbeobachter „Map-Report“ ermittelt. „pi update“ recherchierte im April 2012 auf Basis einer weiteren Untersuchung von Map-Report zu Beispielrechnungen die Prognosen für Kunden, die 2012 einen KLV-Vertrag abschließen wollten. Muster: Journalist, 30 Jahre alt und Nichtraucher, 1.200 Euro vorschüssig gezahlter Jahresbeitrag. Die Beispielrechnungen zeigten: Der Kunde konnte im Schnitt bei 20 Jahren Laufzeit auf rund 34.370 Euro Leistung hoffen, was einer Rendite von 3,31 Prozent entspricht – falls die Prognosen der Ver­sicher aufgehen. Ein Jahr später wiederholte Map-Report beide Untersuchungen. Erstaunliches Ergebnis: Die Ablaufleistungen für Verträge, die 2013 auslaufen, bringen erstmals seit langer Zeit mit 4,29 Prozent nach 20 Jahren wieder eine leicht höhere Beitragsrendite. Der Grund für diese Entwicklung sind die Bewertungsreserven der Versicherer. Ihre festverzinslichen Papiere steigen im Marktwert umso höher, je niedriger der aktuelle Marktzins ist. In der Bilanz wird jedoch ein höherer Wert ausgewiesen, an dem die Kunden beteiligt werden müssen. Höherer Ertrag würde aber nur realisiert, wenn die Papiere tatsächlich veräußert werden, was allerdings kaum passiert. Dennoch müssen die Versicherer ihren Kunden mit auslaufenden Verträgen einen höheren Anteil am Überschuss zuweisen als allen anderen Kunden. Mit anderen Worten: Wenn die Zinsen sinken, steigen in den Büchern der Versicherer die Werte der Zinspapiere. Theoretisch entstehen so stille Reserven, die aber nur Scheinreserven sind, die sich praktisch während der Laufzeit wieder auflösen. Je weniger Geld Versicherer am Zinsmarkt verdienen, umso mehr müssen sie ausschütten.Trend zu geringerer Rendite hält anDaher wird der Sondereffekt 2013 langfristig nicht vorhalten. Die verschlechterten Anlagebedingungen führen zu niedrigeren Renditen. Dies zeigt sich schon jetzt an den Beispielrechnungen für Kunden, die 2013 eine Lebensversicherung abschließen. Die kalkulatorische Ablaufleistung für einen Mustervertrag mit 20 Jahren Laufzeit, der also 2033 endet, sinkt im Marktdurchschnitt um 0,25 Prozentpunkte auf 3,08 Prozent Rendite. Wie die Studie ausweist, bewegt sich die Spanne für Neukunden unter 46 Gesellschaften zwischen 4,24 Prozent (Europa) und 1,91 Prozent (Familienfürsorge). In Euro ausgedrückt erhält der Kunde nach 20 Jahren im Schnitt wohl 33.524 Euro Überschuss. Das sind 846 Euro weniger als im Vorjahr und gar 16.000 Euro weniger als 2001. Dennoch: Wenn Versicherer für 1,0 Prozent Staatsanleihen kaufen müssen und samt Kosten- und Risikogewinnen trotzdem deutlich über 3,3 Prozent an Kunden ausschütten, haben sie Vertrauen verdient. portfolio international, 19.8.2013

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